Große Politik im Kleinen
Europaklasse 8c führt Planspiel zu Migration durch
Italien droht mit dem Austritt aus der EU, wenn sich nicht bald etwas in der Zuwanderungspolitik in Europa ändert, Griechenland ist auch nicht einverstanden mit dem Dublin-Abkommen und Malta ist enttäuscht von den wirtschaftlich reichen Ländern wie Deutschland, weil es als so kleines Land vergleichsweise viele Flüchtlinge aufnimmt: Diese Ausgangslage, mit dem die Schüler*innen der Europaklasse 8c in das Planspiel gingen, war also eine wirklich komplexe und komplizierte. Wie vertrackt die Lage ist, wurde auch in den Reden von „EU-Kommissionspräsident“ Herrn Stapelbroek und „Ratspräsident“ Herrn Schäpers deutlich.
An einem ganzen Vormittag mussten nun die Schüler*innen die Interessen ihres Landes vertreten, Kompromisse schließen und zu einer Abschlusserklärung kommen, über die dann auch noch in einfacher Mehrheit abgestimmt wurde. Dazu wurde debattiert und verhandelt. Die „Ministerpräsident*innen und Innenminister*innen“ der Staaten mussten unbequeme Meinungen aushalten und rangen nach Lösungen – ganz so wie die Politiker im Europaparlament das auch machen. Dabei konnte es insbesondere in den informellen Verhandlungen auch schon mal ein wenig lauter werden.
Am Ende aber gab es eine Lösung, denn alle Mitgliedsstaaten unterzeichneten – mehr oder weniger überzeugt – die Abschlusserklärung. Die Schüler*innen kamen darin übrigens inhaltlich dem freiwilligen Solidaritätsmechanismus zur Aufnahme von Flüchtlingen in der EU sehr nahe, der von den EU-Innenministern im vergangenen Juni beschlossen worden war. In diesem Planspiel wurde also tatsächlich die große Politik im Kleinen für die Schüler*innen erlebbar.
Vor dem Planspiel selbst haben sich die Schüler*innen natürlich intensiv mit der Flüchtlingsthematik auseinandergesetzt. Vor einigen Wochen konnten die Schüler*innen den Pressesprecher von UNO-Flüchtlingshilfswerk in einer Teams-Videokonferenz interviewen. Dabei ging es unter anderem um die Aufgaben des Flüchtlingshilfswerks.